Viele Deutsche haben bereits den Stromanbieter gewechselt, nur wenige den Gasanbieter. Dabei ist dieser Sektor ebenfalls liberalisiert, Verbraucher wählen zwischen zahlreichen Tarifen. Sie können ihre Fixkosten erheblich senken, wenn sie ihren Gasanbieter wechseln. In zahlreichen Fällen liegt das jährliche Einsparpotenzial in einem deutlich dreistelligen Bereich.
Bei einem gewöhnlichen Wechsel müssen sie nur einen neuen Dienstleister beauftragen, den alten Gasanbieter müssen sie nicht kontaktieren. Das erledigt das gewählte Unternehmen für den Kunden. Dieses setzt sich mit dem bisherigen Lieferanten in Verbindung und klärt den Termin ab. Nach dem Ablauf der Kündigungsfrist oder der Mindestvertragslaufzeit erfolgt der Wechsel.
Eine Ausnahme bildet das Sonderkündigungsrecht, bei dem Verbraucher explizit dem Gasanbieter kündigen müssen. Dieses Sonderkündigungsrecht gilt nach einer Preiserhöhung. Es ist gleichgültig, ob der Tarif aufgrund des Gaspreises oder aufgrund von erhöhten Steuern und Umlagen steigt. Dieses Recht bietet eine oftmals willkommene Chance, aus längerfristigen, zu kostspieligen Verträgen auszusteigen. Wer auf dieser Basis den Lieferanten für den Gasanschluss kündigen will, muss den Wunsch innerhalb von zwei Wochen schriftlich zum Ausdruck bringen.
Dafür können Kunden das Muster auf dieser Seite nutzen. Die Vorlage verweist auf die Wahrnehmung des Sonderkündigungsrechts. Dieser Zusatz ist wichtig, weil Unternehmen die Kündigung ansonsten eventuell ablehnen. Verbraucher sollten die Vorlage mit allen relevanten Daten ergänzen. Dazu gehören die Anschrift des Dienstleisters, die eigene Adresse sowie die Vertragsnummer. Die Vertragsnummer entnehmen sie der letzten Abrechnung. Zudem sollten sie das Dokument mit einem Datum versehen und unterschreiben. Es empfiehlt sich der Versand per Einschreiben mit Rückschein. Sollte der Gasanbieter den Eingang verneinen, können Kunden dank Rückschein das Gegenteil beweisen.
Einen neuen Versorger sollten Verbraucher erst nach dem Empfang der Bestätigung beauftragen. In dieser teilt das alte Unternehmen den Wechseltermin mit. Auf einem Vergleichsportal recherchieren Kunden mit minimalem Aufwand einen günstigeren Versorger und können sofort online einen Antrag stellen, bei dem sie das Wechseldatum nennen sollten.