Viele Arbeitnehmer sind daran interessiert, neben ihrem Hauptberuf eine Nebentätigkeit auszuüben. Gründe dafür können finanzielle Aspekte, das Interesse an neuen Herausforderungen oder die persönliche Weiterentwicklung sein. Jedoch ist es in Deutschland oft notwendig, dass Arbeitnehmer ihre Nebentätigkeit beim Arbeitgeber anmelden und dessen Zustimmung einholen. Dies dient sowohl dem Schutz des Arbeitgebers als auch dem Arbeitnehmer, um Konflikte zu vermeiden und rechtliche Konsequenzen auszuschließen.
Anbei finden Sie wichtige Informationen sowie eine Hilfestellung in Form eines PDF-Musters, das Ihnen bei der Erstellung Ihrer Anfrage zur Genehmigung einer Nebentätigkeit behilflich sein kann.
Wann muss ich eine Nebentätigkeit genehmigen lassen?
Eine Nebentätigkeit muss in der Regel dann genehmigt werden, wenn der Arbeitsvertrag eine Zustimmungspflicht vorsieht oder wenn die Nebentätigkeit in direktem Zusammenhang mit dem Hauptberuf steht und betriebliche Interessen des Arbeitgebers berührt. Typische Gründe für eine Genehmigungspflicht sind etwa, dass die Nebenbeschäftigung die Arbeitszeitbegrenzungen überschreitet, mit den Aufgaben des Hauptjobs in Konkurrenz steht oder die Leistungsfähigkeit im Hauptberuf beeinträchtigen könnte. Eine Genehmigungspflicht kann ebenfalls bestehen, wenn die Tätigkeit im selben Branchenfeld wie der Hauptjob angesiedelt ist oder wenn besondere Unternehmensinteressen berührt werden, beispielsweise durch eine mögliche Offenlegung von Geschäftsgeheimnissen.
Schritte zur Genehmigung der Nebentätigkeit
Damit eine Nebentätigkeit genehmigt werden kann, sollten Arbeitnehmer die folgenden Schritte beachten:
- Prüfung des Arbeitsvertrags: Vor der Anfrage sollten Sie im Arbeitsvertrag prüfen, ob dort eine Genehmigungspflicht für Nebentätigkeiten festgelegt ist.
- Formulierung der Anfrage: Die Anfrage sollte schriftlich erfolgen und alle relevanten Informationen enthalten, wie z. B. die Art der Nebentätigkeit, den zeitlichen Umfang und ggf. den Arbeitgeber oder Auftraggeber.
- Zeitpunkt der Anfrage: Stellen Sie die Anfrage so früh wie möglich, um eventuelle Bedenken des Arbeitgebers berücksichtigen und darauf eingehen zu können.
- Erhalt der schriftlichen Genehmigung: Eine schriftliche Genehmigung bietet Rechtssicherheit. Bei einer mündlichen Zustimmung kann es später zu Missverständnissen kommen.
Was sollte eine Anfrage zur Erlaubnis der Nebentätigkeit enthalten?
Eine gut formulierte Anfrage zur Genehmigung der Nebentätigkeit sollte folgende Elemente umfassen:
- Anrede und Einleitung: Begrüßen Sie Ihren Arbeitgeber freundlich und formulieren Sie Ihr Anliegen klar und direkt.
- Beschreibung der Nebentätigkeit: Geben Sie detaillierte Informationen zur Art der Nebentätigkeit (z. B. Art des Jobs, Unternehmen, Aufgabenbereich).
- Zeitlicher Umfang: Beschreiben Sie, wie viele Stunden pro Woche oder Monat Sie für die Nebentätigkeit einplanen.
- Versicherung der Nichtbeeinträchtigung des Hauptjobs: Bestätigen Sie, dass die Nebentätigkeit Ihre Arbeitsleistung und Ihr Engagement im Hauptberuf nicht beeinträchtigt.
- Bitte um schriftliche Zustimmung: Bitten Sie um eine schriftliche Bestätigung, um eine rechtssichere Grundlage für die Nebentätigkeit zu schaffen.
Was tun, wenn der Arbeitgeber die Erlaubnis verweigert?
Falls der Arbeitgeber die Zustimmung verweigert, sollten Sie die Gründe sorgfältig prüfen. Ein Ablehnungsgrund könnte sein, dass die Nebentätigkeit in Konkurrenz zum Hauptberuf steht oder die Arbeitsleistung negativ beeinflusst. In einigen Fällen kann es hilfreich sein, gemeinsam nach einem Kompromiss zu suchen, beispielsweise durch eine Reduzierung der Stunden oder eine Anpassung der Tätigkeit.
PDF-Vorlage für Nebentätigkeitsgenehmigung
Um Ihnen bei der Anfrage einer Nebentätigkeitsgenehmigung behilflich zu sein, stellen wir Ihnen eine PDF-Vorlage mit einem Mustertext zur Verfügung. Diese Vorlage sollte auf Ihre individuelle Situation angepasst werden. Anschließend drucken Sie das fertige Schreiben einfach aus und senden es unterschrieben an Ihren Arbeitgeber.