Widerspruch gegen Abmahnung - Vorlage und Muster

Eine Abmahnung durch den Arbeitgeber kann als ein ernstzunehmender Hinweis auf ein Verhalten oder eine Leistung des Arbeitnehmers verstanden werden, das bzw. die aus Sicht des Arbeitgebers nicht den Anforderungen oder Vereinbarungen des Arbeitsvertrags entspricht. Sie dient der Dokumentation und ist oft ein notwendiger Schritt vor einer möglichen Kündigung. Sollten Sie jedoch eine Abmahnung erhalten, die Sie für ungerechtfertigt halten, haben Sie das Recht, Widerspruch einzulegen. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie vorgehen können und erhalten am Ende eine Vorlage sowie ein Muster für einen solchen Widerspruch.

Was ist eine Abmahnung?

Eine Abmahnung im Arbeitsrecht ist ein formeller Hinweis des Arbeitgebers an den Arbeitnehmer über ein Fehlverhalten oder die Nichterfüllung der vertraglichen Pflichten. Sie soll dem Arbeitnehmer sein Fehlverhalten aufzeigen, ihn zur Änderung seines Verhaltens auffordern und zugleich auf die Konsequenzen hinweisen, sollte keine Besserung eintreten, in der Regel die Kündigung.

Wann und warum sollte man Widerspruch einlegen?

Widerspruch gegen eine Abmahnung sollten Sie einlegen, wenn Sie der Meinung sind, dass die Abmahnung sachlich nicht gerechtfertigt ist, formale Fehler aufweist oder Ihr Verhalten aufgrund besonderer Umstände entschuldbar bzw. gerechtfertigt ist. Ein Widerspruch kann dazu beitragen, eine ungerechtfertigte Abmahnung aus Ihrer Personalakte entfernen zu lassen und somit Ihre berufliche Reputation zu schützen.

Wie geht man vor, um Widerspruch einzulegen?

  1. Prüfen Sie die Abmahnung genau: Lesen Sie die Abmahnung sorgfältig durch und prüfen Sie, ob die Vorwürfe berechtigt sind und ob die Abmahnung alle erforderlichen Informationen enthält.
  2. Sammeln Sie Beweise: Beschaffen Sie alle Dokumente, E-Mails, Zeugenaussagen oder andere Beweise, die Ihre Position stärken könnten.
  3. Formulieren Sie Ihren Widerspruch schriftlich: Ihr Widerspruch sollte klar, sachlich und höflich formuliert sein. Erklären Sie, warum die Abmahnung Ihrer Meinung nach ungerechtfertigt ist, und belegen Sie Ihre Argumente mit Fakten und Beweisen.
  4. Reichen Sie Ihren Widerspruch ein: Senden Sie den Widerspruch an die zuständige Stelle in Ihrem Unternehmen, in der Regel an Ihren Vorgesetzten und/oder die Personalabteilung. Es ist ratsam, den Widerspruch per Einschreiben zu versenden oder persönlich abzugeben und sich den Empfang bestätigen zu lassen.
     

Vorlage als Muster mit Formulierungsbeispielen für einen Widerspruch gegen eine Abmahnung

[Vollständiger Name des Arbeitnehmers]
[Adresse des Arbeitnehmers]
[Telefonnummer des Arbeitnehmers]
[E-Mail-Adresse des Arbeitnehmers]

 

 

[Vollständiger Name des Arbeitgebers bzw. des Vorgesetzten]
[Position des Arbeitgebers bzw. des Vorgesetzten]
[Firmenname]
[Adresse der Firma]

 

[Ort, Datum]


Betreff: Widerspruch gegen die Abmahnung vom [Datum der Abmahnung]


Sehr geehrte/r Frau/Herr [Name des Arbeitgebers bzw. des Vorgesetzten],

ich beziehe mich auf die Abmahnung, die mir am [Datum] mit der Begründung [kurze Zusammenfassung der Abmahnungsgründe] erteilt wurde. Nach eingehender Prüfung der darin aufgeführten Punkte und einer sorgfältigen Bewertung der Gesamtsituation, bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die Abmahnung sowohl inhaltlich als auch formell nicht gerechtfertigt ist. Daher lege ich hiermit offiziell Widerspruch gegen diese Abmahnung ein.

Die Gründe für meinen Widerspruch sind wie folgt:

  1. Faktische Ungenauigkeiten: [Erläutern Sie, warum die in der Abmahnung genannten Gründe faktisch nicht korrekt sind, z.B. "Die Abmahnung behauptet, dass ich am [Datum] unentschuldigt gefehlt habe, jedoch habe ich rechtzeitig eine Krankmeldung eingereicht, wie aus der beigefügten E-Mail-Korrespondenz mit der Personalabteilung hervorgeht."]

  2. Missverständnisse oder Fehlinterpretationen: [Beschreiben Sie eventuelle Missverständnisse oder Fehlinterpretationen, z.B. "Die Abmahnung interpretiert mein Verhalten in der Besprechung vom [Datum] als respektlos, dabei war es lediglich eine sachliche Kritik in einer konstruktiven Diskussion, was durch die Aussagen von Kollegen bestätigt werden kann."]

Aufgrund dieser Umstände fordere ich, dass die Abmahnung aus meiner Personalakte entfernt wird. Ich füge diesem Schreiben Beweismittel bei, die meine Argumente stützen, darunter [nennen Sie die Beweismittel, z.B. "E-Mail-Korrespondenzen, ärztliche Atteste, Aussagen von Kollegen"].

Ich bin überzeugt, dass eine erneute Überprüfung der Umstände, die zu dieser Abmahnung geführt haben, zu dem Schluss kommen wird, dass diese nicht gerechtfertigt ist. Ich schätze die Möglichkeit, in Ihrem Unternehmen zu arbeiten, und strebe stets danach, meine Pflichten gewissenhaft zu erfüllen. Ich bitte daher um eine faire Behandlung dieses Anliegens und stehe für ein persönliches Gespräch zur Verfügung, um mögliche Missverständnisse aus dem Weg zu räumen.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit für dieses wichtige Anliegen. Ich erwarte Ihre Rückmeldung und hoffe auf eine positive Klärung dieser Angelegenheit.

 

Mit freundlichen Grüßen,
 

[Handschriftliche Unterschrift (bei postalischer Versendung)]

[Vollständiger Name des Arbeitnehmers]

 

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